Hl. Johannes
Eudes
19. August 1959
Vom hl. Joachim und seiner jungfrŠulichen Tochter war am letzten Sonntag die Rede (16. August).
Heute feiert die Kirche wieder einen Vater, der ebenfalls eine jungfrŠuliche Tochter hervorgebracht hat: Der hl. Johannes Eudes! Seine grš§te Tochter aber ist die hl. Maria Euphrasia.
Gro§ war der hl. Johannes Eudes als Christ, als Priester, als Volksmissionar, als Ordensstifter, am grš§ten aber ist er nach meiner Meinung in seiner grenzenlosen Liebe zu den heiligsten Herzen Jesu und Mariae.
Mit dem Herzen in der Hand hat ihn unserer Kirche im Mosaikbild der Meister dargestellt.
Was soll das bedeuten?
Reicht er etwa sein eigenes, liebeentflammtes Herz zum Guten Hirten hinauf? Ja!
Aber auch umgekehrt ist diese Haltung des Heiligen gemeint: Er reicht nicht blo§ sein eigenes, liebeglŸhendes Herz zum gšttlichen Heiland empor. Er hat umgekehrt das gšttliche Herz Jesu gleichsam vom Heiland selber in Empfang genommen, um es weiterzureichen an die Mitglieder der von ihm gegrŸndeten Kongregationen und an die diesen Gemeinschaften anvertrauten Menschen.
Es ist so ergreifend, wenn man im Testament des Heiligen, das er als 70jŠhriger Priester verfasst hat, liest:
ãMit dem ganzen Umfang meines Willens schenke ich mich hin an die unbegreifliche Liebe, mit der Jesus und seine gŸtigste Mutter mir ihr liebenswŸrdigstes Herz in einer besonderen Weise geschenkt haben, und in Vereinigung mit dieser selben Liebe vermache ich dieses selbe Herz wie ein Ding, das mir gehšrt und Ÿber das ich verfŸgen kann, zu Ehren meines Gottes; ich vermache es, sage ich, der kleinen Kongregation Jesu und Mariens (und meinen geliebten Tšchtern, den Ordensfrauen Unserer Frau von der Liebe), damit es (das Herz Jesu und Mariae) der Anteil, der Schatz, der oberste Patron, das Herz, das Leben und die Regel der echten Kinder dieser Kongregation(en) sei. Wie ich auch diese Kongregation(en) diesem Herzen vermache und widme, damit sie Seiner Ehre und Seinem Leben geweiht sei(en) fŸr Zeit und Ewigkeit, meine vielgeliebten BrŸder (und schwestern) bittend und beschwšrend, sich anzustrengen, um Ihm alle nur mšgliche Ehre zu erweisen und erweisen zu lassen, seine Feste und Offizien an den (in unserem Proprium) angegebenen Tagen mit der grš§ten Andacht zu feiern, deren sie fŠhig sind, und bei allen Missionen einige Ermahnungen Ÿber diesen Gegenstand zu geben, danach zu streben, ihren Herzen ein vollkommenes Bild der Tugenden dieses heiligsten Herzens einzuprŠgen, es anzusehen und ihm zu folgen als der Grundregel ihres Lebens und Benehmens und sich an Jesus und Maria hinzugeben in all ihren Handlungen und †bungen, damit diese in Liebe, in Demut und in allen anderen Eigenschaften ihres heiligsten Herzens getan seien, auf das sie durch dieses Mittel Gott lieben mit einem Herzen, das Seiner wŸrdig sei, Corde magno et animo volenti, und dass sie nach dem Herzen Gottes seien und wahre Kinder des Herzens Jesu und Mariae!Ò